Großes ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe

Freie Bürger besuchen H10

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Im Rahmen ihrer Vor-Ort-Besuche trafen sich Kandidaten der Freien Bürger in der vergangenen Woche im interkulturellen Treff H10 in Gernsbach. Diese Einrichtung besteht seit fast eineinhalb Jahren und hat große Anteile an der gelungenen Integration von Flüchtlingen in Gernsbach.

Begrüßt wurden die Kommunalpolitiker von Herrn Drector, der als Mitarbeiter des Landratsamtes für die Sozialberatung der Flüchtlinge in der Kernstadt zuständig ist. Unterstützt wird er von Frau Weißinger, die für die Teilorte verantwortlich ist. Von Seiten der Stadt Gernsbach kümmert sich die Integrationsbeauftragte Frau Reil um die Angelegenheit der geflüchteten Menschen. Herr Drector bestätigte eine Vielzahl von Personen in Gernsbach, die sich ehrenamtlich insbesondere um die Flüchtlingsfamilien kümmern. Zahlreiche Angebote im H10 wie „Mama lernt Deutsch“, Alphabetisierungskurs, Hilfe bei Hausaufgaben und der offene Treff für Erwachsene seien gut besucht und böten wichtige Hilfestellung für das Leben in einer neuen Heimat.  „Ohne dieses Ehrenamt wäre eine Integration der Menschen nicht denkbar“, betonte Gemeinderat Rudi Seifried, „wir als Kommunalpolitiker sind froh und dankbar für dieses Engagement“. Auch das personelle Engagement des Landkreises mit 2 Stellen in Gernsbach sei lobend zu erwähnen.

Nach Auskunft von Herrn Drector sei die wichtigste Aufgabe der Sozialberatung neben den Dingen des täglichen Lebens wie Behördengänge, Klärung von Fragen bezüglich Kindergärten und Schulen sowie aufenthaltsrechtlichen Fragen die Frage der Wohnsituation und der Arbeit. Ziel sei es die Flüchtlinge mit Arbeitserlaubnis aus den Transferleistungen rauszubringen, sprich über eine Arbeitsstelle und eine selbst finanzierte Wohnung in die Eigenverantwortung zu bringen. „Die Menschen wollen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und sind nicht gewohnt vom Staat versorgt zu werden“, erklärt der Sozialberater, „sie sind dankbar gegenüber dem Land, das sie aufgenommen hat.“

Für Unternehmen oder öffentliche Arbeitgeber gebe es für neu geschaffene Stellen, die mit Flüchtlingen besetzt werden, eine Förderung im ersten Jahr von 75%, im zweiten Jahr von 50%. Die Betriebe würden seitens der Sozialberatung bei der Kontaktaufnahme mit geeigneten Flüchtlingen unterstützt. Aktuell seien in Gernsbach ungefähr 45 Personen auf Arbeitssuche. Diese Tatsache verwunderte die Kommunalpolitiker, hörte man doch in allen beruflichen Sparten, dass die Unternehmen Arbeitskräfte suchen. „Wir haben die Information, dass insbesondere im Gesundheits- und Pflegebereich händeringend nach Personal gesucht wird, sogar Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben werden“, erklärt Gemeinderätin Gabi Kienzle, „es sollte doch die Möglichkeit bestehen, hier Arbeitgeber und Arbeitssuchende zusammenzubringen“. Die Freien Bürger sagten zu, hier bei der Kontaktaufnahme zu unterstützen.

Abschließend zeigten sich die Kommunalpolitiker beeindruckt von der Vielzahl der Aktivitäten durch amtliches und ehrenamtliches Engagement. „Wir haben mit dem „H10 Treffpunkt Vielfalt“ als Zentrum der Begegnung von einheimischen und geflüchteten Menschen ein Alleinstellungsmerkmal in Gernsbach, das sehr viel positive Integrationsarbeit leistet,“ so Pia Cordes, „diese Einrichtung gilt es auch zukünftig zu unterstützen“.

Uwe Meyer